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Manuel (21 Jahre)

Ich habe schon früh viele verschiedene Therapien mitgemacht, doch habe viele Techniken einfach nicht angewendet . Ich weiß auch nicht mehr warum, aber es kam mir irgendwie lästig vor und ich kam auch so mit meinem stottern einigermaßen gut zurecht. Dann begannen die Probleme in der Schule, weil die mündlichen Noten immer wichtiger wurden und ich mich wegen meines Stotterns nicht oft gemeldet habe.

Deshalb beschloss ich eine Intensiv Therapie auf zusuchen, von denen ich vorher schon viel gehört hatte.

Ich war mir erst nicht sicher, ob ich das wirklich machen sollte, denn ich kannte andere Stotterer aus meiner Schule, bei denen solch eine Therapie nicht viel geholfen hatte. Meine Logopädin empfahl mir das Stotterer-Selbst-Management-Programm in Aachen mitzumachen.

Nachdem ich alles mit meinen Eltern geklärt hatte, meldete ich mich dort an. Als ich in Aachen angekommen war, war ich zunächst ziemlich aufgeregt, weil ich nicht wusste was mich erwarten würde. Doch nachdem wir uns alle vorgestellt hatten und mir die Leute vertrauter waren, war ich nicht mehr so angespannt. Es waren andere jugendliche Stotterer da, was mir zeigte, dass ich nicht alleine mit meinem Problem bin und es noch andere gibt, die stottern.

Ich lernte, dass das Stottern ein Teil von mir selbst ist, den man nicht einfach so loswerden kann, sondern man lernen muss, richtig damit umzugehen.

Auch die Übungen waren für mich neu. So war ich erst geschockt, als ich auf einmal auf die Straße gehen und fremde Leute ansprechen sollte. Doch ich war nachher erstaunt, dass ich vieles geschafft hatte, was ich mir vorher überhaupt nicht zugetraut hätte. Erst da habe ich gemerkt, wie wichtig die dort gelernten Techniken für mich sind.


Diese Gruppentherapie hat mir viel gebracht:

Zum einen habe ich verschiedene Techniken gelernt, mit denen ich mein Stottern kontrollieren kann, was natürlich nicht heißt, dass ich gar nicht mehr stottere. Ich stottere zwar noch, aber komme durch die Techniken schneller über Blocks hinweg, sodass mein sprechen flüssiger wird. Das klappt auch nicht immer, weil ich mal gute und mal schlechtere Sprechphasen habe. Aber in der Schule versuche ich jetzt mich manchmal zu melden. Zum anderen habe ich andere Stotterer kennen gelernt, mit denen ich mich oft über schwierige Situationen oder über das Sprechen in der Schule austausche.
Ich würde jedem, der die Möglichkeit hat, und der es sich zutraut, empfehlen, bei einer Gruppentherapie mitzumachen, weil man dort viel über sich und sein Stottern lernt.