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Hannes (15 Jahre)

Fast jeder Stotterer kennt das Problem: Man stottert immer dann am stärksten, wenn es einen am wenigsten passt. Also zum Beispiel: wenn ich mich mit meiner Familie unterhalte, stottere ich wenig bis gar nicht. Wenn ich aber in der Schule ein Referat halten muss, stottere ich wesentlich mehr. Aber warum ist das so?

Es gilt eigentlich immer:

"Stottern ist das, was man tut, wenn man nicht will, dass man stottert."

Am besten versuche ich das mal an einem Beispiel zu erklären:

Stell dir vor, du stehst auf einer Turnhallen Bank. Kein Problem…nun kannst du auch mal ein bisschen hin und her gehen oder etwas auf der Bank springen. Das ist eigentlich noch sehr einfach und problemlos. Nun stell dir aber mal vor, diese Bank hängt in etwa 30 Meter Höhe und du sollst nun hin und her gehen oder auf der Bank hoch springen….Eigentlich sind beide Beispiele gleich. Nur dass bei dem Einen die Bank viel höher hängt. Man müsste also bei beiden Beispielen problemlos hin und her gehen können ohne herunter zu fallen. Beim zweiten Beispiel wirst du aber sicher runter fallen. Du hast nämlich Angst runter zu fallen, weil du daran denkst, was passiert, wenn du fällst.

 

So, nun versuchen wir mal das ganze auf das Stottern zu übertragen:
Das erste Beispiel entspricht etwa einer Unterhaltung mit deiner Familie.
Das Zweite vielleicht dem eines Referates in der Schule oder ähnliches. Deiner Familie bist du vertraut und dein Unterbewusstsein weiß, dass du dich nicht zu schämen brauchst, wenn du stotterst. Dir ist es eigentlich egal, ob du stotterst oder nicht. Bei dem ersten Beispiel mit der Bank ist es dir auch egal, ob du runter fällst oder nicht.
Wenn du aber nun ein Referat oder so halten musst ist es dir nicht egal, ob du stotterst oder nicht. Du willst ja schließlich ein gutes Referat halten und da ist stottern unerwünscht.
Außerdem könnte es sein (in deiner Phantasie), dass die Mitschüler lachen oder noch viel Schlimmeres.

Du hast also Angst vor dem was passieren könnte, wenn du stotterst.

Auch bei dem zweiten Beispiel mit der Bank hast du auch nur davor Angst was passiert, wenn du runter fällst. Die Bank ist aber gleich groß geblieben. Auch bei deinem Referat ist es das gleiche wie bei deiner Familie. Bei beiden Beispielen musst du nur sprechen.