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Das Bewerbungsgespräch

Hast du es nun bis zum Vorstellungsgespräch geschafft, solltest du nicht versuchen dein Stottern zu verstecken. Es war okay und erlaubt, dass du es in der Bewerbung nicht erwähnt hast. Jetzt solltest du einen selbstsicheren Umgang zeigen. Überlege dir, in welcher Situation du das Gespräch auf das Thema „Stottern“ bringen möchtest. Es hilft oft sehr viel, wenn man solche stressigen Situationen wie ein Vorstellungsgespräch zu Hause spielt, bevor es ernst wird. Vielleicht kennst du ja jemanden, der einen strengen Personalchef spielen kann

Ein gutes Mittel für so eine Situation wird von Fachleuten "Advertising" genannt. Das heißt, man kündigt sich als Stotternder an. Das geht mit Sätzen wie: "Ich freue mimimimich sehr über die Einladung und wie Sie gemerkt haben: Ich stottere."
Solche Sätze, die genau zu dir passen, kannst du auch in der Therapie erarbeiten, in der Selbsthilfe mit den anderen besprechen oder dir in der BVSS-Mailingsliste Anregungen holen.

Übrigens: Wenn du gerade eine Therapie machst, dann solltest du das natürlich erwähnen und zum Beispiel sagen: „Ich arbeite gerade an meinem Stottern“ oder so ähnlich. Verdeutliche dem Chef aber auch, dass dadurch keine Arbeitsausfälle zu erwarten sind.



In dieser Situation gilt es, den jeweiligen Chef in kurzer Zeit davon zu überzeugen, dass du der Richtige für den Job bist.


"Da die Einschätzung eines Menschen aber häufig auf der Grundlage des ersten Eindrucks oder kurzer Begegnungen erfolgt, in denen das Ausdrucksvermögen, also die sprachliche Gewandtheit und Flexibilität, Sicherheit des Auftretens, eine wichtige Rolle spielt, unterliegen Menschen mit einer sprachlichen Einschränkung nicht selten einer negativ geprägten Beurteilung oder Vorab-Beurteilung", sagt der Kölner Professor.

Hinzu kommt, dass eine Stresssituation, wie zum Beispiel ein Einstellungsgespräch, oft zu einer weiteren Verminderung der Sprachfähigkeit führt. Stotternde können dann vermehrt Stottersymptome zeigen. Häufig ist damit eine Unterschätzung der individuellen Leistungsfähigkeit der Betroffenen verbunden. Da das Lern- und Leistungsvermögen aber sehr wichtig für die Bereitschaft der Betriebe ist, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, besteht hier die Gefahr, dass Menschen mit einer sprachlichen Einschränkung wegen einer Fehleinschätzung schwerer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden.


Doch was kann man dagegen machen?


So ein Bewerbungsgespräch ist sehr oft ein Anlass für eine Therapie. Sich durch eine besser kontrollierte Sprache seine Chancen auf einen Job verbessern zu wollen, ist völlig in Ordnung. Denk dann aber dran, die Therapie rechtzeitig zu beginnen!

Hinweis: siehe auch Stottern und Therapie


Die Berufswahl

Die schriftliche Bewerbung