Berufswahl

Kann man als Stotternder jeden Beruf ergreifen, den man will?
Ja!!!

"Heute gibt es die Veränderung, dass Menschen mit sprachlichen Einschränkungen trotzdem einen Beruf ergreifen können, in dem es viel um das Sprechen geht. Wichtig ist hier der Betroffene selbst. Möchte er mit diesen Situationen umgehen und damit umgehen lernen? Sieht der Betroffene diesen Beruf als Chance, ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen?" so sinngemäß Professor Grohnfeldt (Prof. für Sprachbehindertenpädagogik aus Köln)

Das heißt, dass es nun auch kein Problem mehr ist, "zum Beispiel als stotternde Frau den Beruf einer Sekretärin zu ergreifen", berichtet eine Logopädin. Gerade in diesem Beruf ist man ja in der ständigen Kommunikation mit vielen verschiedenen, unbekannten Leuten und das Telefon ist das Arbeitsmittel Nummer eins. Schafft man es als Stotternder in so einem Beruf erfolgreich zu sein, bedeutet das ja nicht nur, dass man seine Brötchen damit verdienen kann, sondern es bedeutet auch etwas für den ganzen Menschen. Man fühlt sich nun auch schwierigen Situationen in der Freizeit nicht mehr hilflos ausgeliefert.

Die Agentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) sagt das ungefähr so:

Die Wahl des richtigen Berufs bei stotternden Jugendlichen ist abhängig von den persönlichen Interessen, dem Schulabschluss und der individuellen Situation, nicht vom Stottern.
Es gibt bei der Berufswahl keine Grenzen für sprachgestörte Jugendliche und Erwachsene. Sie können ihren Neigungen, Fähigkeiten und Wünschen in aller Regel folgen. Je nachdem, wie sie mit dem Stottern umzugehen wissen, können sie auch Berufe lernen, in denen das Sprechen eine große Rolle spielt. Dieser neue Umgang mit ungewohnten Situationen (viel telefonieren mit völlig fremden Menschen zum Beispiel) kann sogar dazu führen, dass der stotternde Jugendliche, ein ganz neues Selbstbewusstsein aufbaut.

Woran du aber denken solltest: Es kostet dich natürlich mehr Kraft, Energie und Durchsetzungsvermögen in einem Sprachintensiven Beruf zu arbeiten. Das muss man vorher gut abwägen, ob es einem Wert ist. Das es aber auch gut gehen kann, zeigt das Beispiel von James Earl Jones.

Hast du nun aber einen Beruf gefunden, in dem du dich gerne ausbilden lassen würdest, kommt der erste, große Schritt:

Die schriftliche Bewerbung

Das Bewerbungsgespräch