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Reden mit den Eltern

Wenn deine Eltern mit dir immerzu über das Stottern oder über Therapien reden möchten, dann kannst du mit ihnen verhandeln. Zum Beispiel dürfen deine Eltern das Thema nicht mehr erwähnen aber du guckst dafür im Internet nach und erzählst ihnen nächste Woche, was du neues herausgefunden hast.

Oder du möchtest mit deinen Eltern reden, hast aber das Gefühl, dass sie sich nicht interessieren? Dann verabrede dich mit ihnen zu einem Gespräch und erzähle ihnen von deinen Gefühlen. Mache ihnen keine Vorwürfe, sondern versuche ihnen zu erklären, wie du dich fühlst. Das verhindert nämlich, dass das Gespräch (wieder) zu einem Streit führen könnte.

Wenn du gar nicht mit deinen Eltern über das Stottern reden willst, ist das natürlich auch in Ordnung. Versuch dann deinen Eltern begreifbar zu machen, dass das Stottern deine Angelegenheit ist und du eben gerade deshalb nicht darüber sprechen möchtest. So etwas wird von den Eltern oft akzeptiert, wenn man es mit seinen Gefühlen begründet und nicht so sauer sagt. Ist der Tonfall normal und man sagt zum Beispiel: „ Ich habe momentan sehr viel Stress mit der Schule und dort auch mit dem Stottern. Ständig redet jemand darüber, obwohl ich das gar nicht will. Ich wünsche mir, wenigstens zu Hause einmal nur ich sein zu können und das Stottern vergessen zu können…“ dann werden die Eltern das bestimmt verstehen.

Wenn deine Eltern dich die ganze Zeit über deine Therapie ausquetschen wollen, dann solltest du verhandeln.

Deine Eltern sind nicht deine Therapeuten, aber sie kümmern sich eben gerne um dich. Frag einfach mal deinen Therapeuten. Er wird dich darüber beraten, wie du mit deinen Eltern aushandeln kannst, was du zu Hause erzählst und was nicht. So sollten deine Eltern nur dann die Hausaufgaben kontrollieren, die du in der Therapie aufkriegst, wenn das mit dir so abgesprochen ist. Wenn deine Eltern dich zu einer Therapie drängen wollen, dann schau einfach mal hier.

Aber vielleicht ist es ja auch genau das Reden, das nicht klappt. Marty Jezer zum Beispiel schreibt in seinem Buch über sein Stottern, dass er bei Familiengesprächen nie zu Wort gekommen ist, weil seine Eltern ihn nie haben ausreden lassen und viel zu schnell und hektisch gesprochen haben. Das solltest du deinen Eltern unbedingt sagen, wenn du so denkst. Sie werden das nicht von heute auf morgen komplett ändern können, aber ihr könnt euch Lösungen überlegen.

Bei richtig ernsten Themen, zu denen du auch viel sagen willst, könnt ihr zum Beispiel Regeln einführen. Es darf immer nur der etwas sagen, der gerade z. B. einen Korken in der Hand hat und erst, wenn er diesen an einen anderen Gesprächspartner weiter gegeben hat, darf der dann sprechen. Ihr könnt natürlich auch etwas anderes für den Korken nehmen, einfach etwas, was ihr gerade da habt. Eine Blume zum Beispiel kann sehr beruhigen, da sie sehr zerbrechlich ist.

 


Stress im Alltag

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