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Was hilft gegen das Stottern?

Wenn man sich einmal anschaut, was es alles für Therapieformen gegen das Stottern gibt, kann einem schnell der Kopf brummen, so viele verschiedene Therapieformen gibt es. Ein Wissenschafler, der die Therapieformen einmal gezählt hat, kam auf über 300! Die Spanne, mit denen sich die Verfahren beschäftigen ist sehr groß, sie reicht von Veränderungen der Sprechweise über den Einsatz von Rhythmus, Yoga, Hypnose, Atemtherapie sogar bis hin zum Einsatz von Tieren oder Elektroschocks. Auf der Suche nach einer Therapie stellt sich jetzt natürlich die Frage, welche Therapie denn nun wirklich hilft. Die Frage kann nicht so leicht beantwortet werden, da es zwei Probleme gibt.

Zum einen ist das Stottern eine sehr komplexe Angelegenheit und viel schwieriger zu verstehen als z. B. das Lispeln. Deshalb kann es sein, dass auch die komischste Therapie zufällig bei einem Stotternden einen guten Erfolg gezeigt hat.

Das andere Problem sieht so aus: Es gibt viele Artikel in Fachzeitschriften, in denen die Wirksamkeit einer bestimmten Therapieform belegt werden soll. Doch wenn man einmal genauer hinschaut, dann stammen die meist von den Menschen, die sich eben auch genau diese Therapieform ausgedacht haben. Die wollen ihre eigene Idee naürlich nicht schlecht machen sondern sie viel eher möglichst gut aussehen lassen. Forscher, die die verschiedenen Therapieformen miteinander vergleichen und dabei ganz neutral sind, gibt es nur wenige. Das ist deswegen sehr schade, weil man nur so erkennen kann, was denn jetzt wirklich gute Erfolge in der Behandlung des Stotterns ausmacht. Drei Gruppen von Forschern haben so einen Vergleich mal angestellt und kommen zu den gleichen Ergebnissen:

Wie muss eine Therapie aussehen, damit sie möglichst gut wirkt:

  1. Die Therapie orientiert sich am Patienten. Sie wird an den Patienten und seine Wünsche, Ziele, Gefühle, Sorgen angepasst. Falsch ist, wenn sich der Patient an ein schon vorher feststehendes Behandlungsprogramm anpassen soll! Dafür ist zu Beginn der Therapie eine ausführliche Diagnostik notwendig, die auf keinen Fall ausfallen darf.

  2. Die Therapie setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen: Am besten werden zwei Arten von Sprechtechniken erlernt: Zum einen die Reduzierung von Symptomen durch leichte Veränderungen in der Sprache. Zum anderen sollte auch gezeigt werden, wie mit dem Stottern umgegangen werden kann, wenn es dann doch noch einmal auftritt. Neben der Arbeit an den Symptomen müssen auch die Lebensbereiche Beachtung finden, in denen sich das Stottern auswirkt. Zum Beispiel sollte auch auf jeden Fall besprochen werden, wie mit dem Stottern in Schule, bei Freunden und in der Familile umgegangen wird. Falls in diesem Bereich Veränderungen sinnvoll sein könnten, gehört das auch in die Therapie!

  3. Den Erfolg der Behandlung kann man auf verschiedene Arten messen. Ein guter Therapeut zählt nicht nur die Symptome und vergleicht, ob sie sich reduziert haben. Er sollte auch die Zufriedenheit des Patienten mit seiner Sprache und die Fähigkeit, sich sprachlich im Alltag zu behaupten, vergleichen.

  4. Sogenannte Intensiv- oder Intervalltherapien erzielen bessere Erfolge als eine, in der man den Therapeuten nur z. B. einmal in der Woche sieht. Manchmal ist es aber einfach nicht möglich, eine Intensivtherapie zu beginnen, vielleicht weil gerade in der Schule wichtige Dinge anstehen. Dann sollte aber der Therapeut mit Dir zusammen Möglichkeiten überlegen, wie Du Dich in der Zeit zur nächsten Sitzung möglichst viel mit dem Thema beschäftigen kannst.

  5. Nebenwirkungen müssen vermieden werden: Bei dem Einsatz von Medikamenten in der Behandlung von Stottern kann es zu Nebenwikrungen und Entzugserscheinungen kommen, wenn die Medikamente abgesetzt werden. Da die Medikamente ohnehin sehr umstritten sind, ist ein solch tiefer Eingriff in den Körper nicht zu empfehlen (siehe hierzu auch: Pille gegen das Stottern). Daneben gibt es noch die Möglichkeit von Taktgebern. Das sind Geräte, die in kleinen Abständen Töne oder Vibrationen von sich geben (wie ein Metronom), an denen man sich beim Sprechen orientieren kann. Durch ein damit rhythmisch verändertes Sprechen kann das Stottern verschwinden. Der Stotternde wird aber von dem Gerät abhängig, d.h. wenn z. B. mal die Batterien leer sind, hat er keine Möglichkeit mehr, flüssig zu sprechen. Außerdem muss man immer, im Falle der Vibrationen, eine Hand an dem Gerät haben. Und das geht eben nicht immer!

Also: Die Behandlungsmethode passt sich an den Patienten an.

Es gibt so viele verschiedene Arten mit dem Stottern umzugehen, wie es Stotternde gibt. Einer, der sein Stottern so versteckt, dass man es im ersten Augenblick nicht erkennt, braucht eben eine andere Therapieform als jemand, der schon von vornherein sehr offen mit dem Stottern umgeht usw. Achte also darauf, dass die Therapie sich nach Dir richtet! Wenn Du Dir unsicher bist, hol lieber die Meinung eines weiteren Therapeuten ein.



Anforderungen an Dich selbst

Therapiemöglichkeiten

Verfahren, die das Stottern verändern

Verfahren, die das Sprechen verändern

Pille gegen das Stottern

Einzel- oder Gruppentherapie?

Schlussfolgerung