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Offen über seine Probleme zu sprechen,
kann Vorteile haben. |
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Tabu-Thema Stottern
Fällt es dir schwer, über dein Stottern zu sprechen? Viele Stotternde versuchen ihre Sprechstörung geheim zu halten und mit möglichst wenigen Leuten oder gar niemandem darüber zu sprechen. Sie sind froh, wenn sie sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen müssen, weil sie sowieso schon ständig mit ihrem Stottern im Alltag konfrontiert werden. Und irgendwann will man ja auch mal Ruhe vor seinen Problemen haben. Oder? Falls es dir auch so geht, lass dir gesagt sein: Du bist nicht der einzige, der dieses Geheimnis hütet bzw. nicht mit anderen darüber reden möchte. Aber fühlst du dich dadurch wirklich besser? Es kann sehr hilfreich sein, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Hier ein Auszug aus dem Erfahrungsbericht von Gerhard, den es sehr erleichtert hat, mit einem bestimmten Mädchen über sein Stottern zu sprechen: "Mich hat lange die Sorge fertig gemacht, wie ich denn überhaupt ein Mädchen kennen lernen sollte, wenn ich nie den Mund aufmache und auch nur unter großer Anstrengung und mit vielen Pausen sprechen konnte. Dann hab ich aber irgendwann gemerkt, dass der erste Kontakt auch mittels Blicken funktioniert. Und war dann total platt, als mich dann samstagnachts in der Disco ein Mädchen angesprochen hatte. Und als sie mich dann nach meinem Namen fragte, kam bei mir erst mal nur heiße Luft. Ich habe dann in meiner Not gesagt, ich heiße Frank. Was zwar nicht stimmt, aber Hauptsache war mir erst mal, dass sie mich nicht für blöd hält, weil ich nicht mal meinen Namen sagen kann. Eine Woche später war sie dann meine Freundin, und ich habe sie "aufgeklärt", ihr nämlich gesagt, dass ich Stotterer bin und nicht Frank heiße, sondern Gerhard. Und dass das für mich eine Notsituation war, weil es mir einfach total schwer fällt, meinen Vornamen und auch alle anderen Wörter, die mit g oder k anfangen, zu sprechen. Sie hat mich verstanden, und ich war so froh, dass das klar war! Und dass sie so interessiert zugehört hat."
Wenn du noch nie mit jemandem über dein Stottern gesprochen hast, aber dies nun vorhast, überlege dir, wem du dich am besten anvertrauen könntest. Hast du vielleicht schon mal einer Freundin von einem anderen Problem erzählt und sie hat verständnisvoll und hilfsbereit reagiert? Sie wird dir dann bestimmt auch diesmal aufmerksam zuhören. Und oft hilft es den anderen Leuten auch, dich besser zu verstehen und somit zu wissen, wie sie in bestimmten Situationen mit deinem Stottern umgehen sollen. Falls du deine Bekannten und Verwandten lieber noch nicht einweihen möchtest, könntest du auch mit anderen Betroffenen sprechen, vielleicht sogar mit Stotternden in deinem Alter. Sie haben bestimmt alle ein offenes Ohr und Verständnis für dich und du wirst sehen, dass du nicht allein mit deinen Problemen bist (siehe auch Selbsthilfegruppen). Falls du erst einmal nicht von Angesicht zu Angesicht mit jemandem reden möchtest, kannst du dich auch in die Mailingliste der BVSS (www.bvss.de/mailingliste) eintragen und mit anderen Stotternden e-mailen. |
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